Deutschlandtakt: Hochglanzbroschüren sind noch keine Verkehrswende
Die heute vorgestellten Papiere enthalten viele guten Ideen, aber: Ein paar Hochglanzbroschüren machen noch keine Verkehrswende.
Die von Verkehrsminister Scheuer geplanten Mittel für den Schienenausbau sind viel zu knapp bemessen. Zusätzliche Gleise, Überholstrecken, Personal und so weiter kosten Geld, und wenn das nicht ordentlich finanziert wird, bleibt der schöne Masterplan Schiene wie auch schon der Masterplan Schienengüterverkehr zu großen Teilen ein Papiertiger. In Verbindung mit den Kürzungsauflagen bei der Corona-Hilfe für die Bahn können da schon Zweifel aufkommen. Wir werden sehen, wie groß der Umsetzungswille der Koalition ist, wenn es in der Finanzierung konkret wird.
Autominister Scheuer muss wissen: Die Schiene wird bei allen Verbesserungen keine Marktanteile gewinnen, wenn Straße und Flüge genauso oder gar stärker gefördert werden.
Außerdem: Scheuer vergisst die Nacht. Wenn Fernzüge möglichst viele Flüge überflüssig machen sollen, brauchen wir Nachtzüge auf allen längeren Hauptverbindungen. Der Deutschlandtakt am Tag muss von einem Fernzugnetz mit Schlafwagen in der Nacht ergänzt werden.
Das muss grenzüberschreitend die Hauptknotenpunkte, die sonst für Kurzstreckenflüge interessant wären, verbinden. Abends in den Zug steigen und am nächsten Morgen ausgeschlafen ankommen ist die bessere Alternative zu nachts abfliegen und am Morgen übernächtigt ankommen.
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